Mit dem Zyklus gehen: Hormonal Skincare

Dass die Skincare zu den Bedürfnissen unserer Haut passen muss, ist klar. Dass sich diese Bedürfnisse im Laufe der Jahreszeiten, mit wechselndem Lebenstil oder auch mit unserem Alter ändern, wissen wir ebenfalls. Da liegt es nah, einen Schritt weiterzugehen und einen bedeutenden Faktor intensiver zu betrachten: den Hormonhaushalt. 

Es ist Zeit für „Hormonal Skincare“. Dabei werden die Pflege und Pflegeprodukte auf die jeweilige Zyklusphase abgestimmt, um die Haut bestmöglich zu unterstützen. Denn Östrogen und Co. steuern unzählige Prozesse in unserem Körper – und natürlich haben sie auch Einfluss auf unsere Haut, auf die Durchblutung, die Talgproduktion und vieles mehr. Insbesondere wer nicht hormonell verhütet, ist im Laufe des Menstruationszyklus großen hormonellen Schwankungen ausgesetzt.

Menstruationsphase (1. bis 5. Tag): Viel Feuchtigkeit, keine Experimente

In dieser Phase sind die Hormone Progesteron und Östrogen auf dem niedrigsten Stand. Dies bewirkt, dass unsere Haut empfindlicher, trockener und zum Teil schuppiger ist als üblich. Sie ist schneller irritiert und auch Entzündungen wie Pickel kündigen sich gerne an. Wir sollten der Haut nun eher eine milde und parfumfreie Reinigung gönnen und sie mit reichhaltiger Feuchtigkeit versorgen. Besonders gut eignen sich Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Ceramide oder Hyaluron. In der Menstruationsphase sollten wir außerdem auf die Produkte setzen, die wir bereits kennen, und keine Experimente wagen, da die Haut in dieser Zeit zu empfindlich ist.

Follikelphase (6. bis 12. Tag): Zeit für ein Peeling

Nun steigen Östrogen und das Hypophysenhormon FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) wieder an. Durch einen höheren Östrogenspiegel wird unter anderem mehr Kollagen produziert, was dafür sorgt, dass die Haut rosiger und frischer aussieht. In puncto Pflege sind jetzt Antioxidantien und Peptide besonders wirkungsvoll. Auch Peelings, zum Beispiel Enzympeelings, können in dieser Phase gut angewendet werden, da die Haut nun am unempfindlichsten ist.

Ovulationsphase (13. bis 18. Tag): Weniger ist mehr

In der Ovulationsphase, in der auch der Eisprung stattfindet, befindet sich das Östrogen auf dem Höhepunkt. Weiterhin steigt in dieser Phase das Hormon LH (Luteinisierendes Hormon) und es wird mehr Testosteron gebildet. Das Testosteron sorgt dafür, dass die Talgproduktion angekurbelt wird und unsere Haut einen natürlichen Glow bekommt. Progesteron sorgt in dieser Phase für eine gute Kollagenstruktur und verhindert die Ausbreitung der Androgene, welche Unreinheiten fördern. In dieser Phase sieht die Haut am besten aus: Sie ist rosig, prall und sieht frisch aus. Jetzt sollten wir auf das Gewohnte wie eine leichte Feuchtigkeitspflege zurückgreifen. Niacinamide oder Vitamin B3 können Abhilfe schaffen, falls die Haut doch einmal zu sehr glänzt. Reichhaltige Produkte wie Öle oder Nachtcremes sollten in dieser Phase besser im Schrank bleiben.

Die Lutealphase (19. bis 28. Tag): Unreinheiten vorbeugen

In dieser Zeit sinkt der Östrogenspiegel wieder rapide. Im gleichen Zuge wird die Talgproduktion weiter angekurbelt, wodurch die Haut fettiger wirkt. Sie ist nicht gut ausbalanciert und neigt zu Unreinheiten. Jetzt ist eine gründliche Reinigung besonders gefragt. Dabei sollte die Wahl auf ein pH-neutrales Reinigungsprodukt fallen, um die Schutzbarriere der Haut zu bewahren. Weiterhin eignen sich in der Phase Produkte mit Glykolsäure oder Salicylsäure. Letztere wirkt zudem antibakteriell. Der Toner sollte alkoholfrei sein und beruhigend wirken. Wir verwenden Pflegeprodukte, die mattieren, ölfrei und nicht komedogen sind. Um verstopften Poren vorzubeugen, empfiehlt sich ebenfalls ein sanftes Peeling unmittelbar vor dem Einsetzen der Monatsblutung. Die Haut sollte insgesamt nicht zu trocken werden, da sie andernfalls noch mehr Öl produziert.


Es gibt einige Pflegelinien, die speziell auf den Zyklus abgestimmt sind. Wir können uns also entspannt zurücklehnen und einfach immer zum passenden Fläschchen greifen.

Foto: Adobe Stock © Igishevamaria 

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