Asiatische Fusion-Küche im MIZU
Perfektion, Genuss und die weite Welt erwarten die Gäste in Marburgs Top-Adresse für asiatische Kulinarik.
Schon beim Betreten tauchen wir in eine Welt, in der die Töne Rot, Schwarz und Gold dominieren, das Licht ist angenehm, die Musik ruhig und modern. Den Alltag lassen wir vor der beeindruckenden Eingangstür, die sich sanft hinter uns schließt. „Willkommen im MIZU“. In der ersten Etage schauen wir direkt in die Show-Küche, das Reich von Chef Kang Dai Song, der vorher in Top-Läden wie dem „Disfrutar“ in Barcelona oder dem „Narisawa“ in Tokio kochte, seinem Lehrherr Hiroki Yamasaki – einer der wenigen legendären Sushi-Meister Japans – und deren Team. Im Halbrund vor Bar und Küche befindet sich der kleinere Teil der 60 Sitzplätze.
Wir folgen in den zweiten Stock, hier ist die Stimmung etwas privater, die Tischgruppen bieten mehr Platz. Bis zu sechs Personen können zusammensitzen. Perfekt für das gesellige Konzept des Izakaya. „Dabei werden viele kleine Speisen in die Mitte des Tisches gestellt, alle können sie probieren und genießen“, erklärt Michael Hamann, VILA-VITA-Geschäftsführer. Die Speisekarte eignet sich dafür perfekt. Im Mittelpunkt der asiatischen Spezialitäten stehen traditionell Fisch und Gemüse, aber natürlich fehlt neben Sushi- und Sashimikreationen auch das berühmte japanische Wagyu-Beef nicht, es gibt zart-knusprigen Schweinebauch, Ente, Hühnchen und Rinderrippchen. Ein Menü bietet den besten Einstieg, um die Vielfalt der Fusion-Küche kennenzulernen.
Die Zutaten dafür werden immer unter dem Aspekt der Frische und Nachhaltigkeit gewählt. Der Großteil des Gemüses kommt vom Dagobertshäuser Hofgut, die Chili wächst in Ginseldorf. Zweimal pro Woche wird der Fisch direkt vom Frankfurter Flughafen geliefert. Der Thunfisch als wichtiger Bestandteil unterliegt den weltweit strengsten Kontrollrichtlinien – er ist AENOR-zertifiziert und nach der Ike-Jime-Technik gefangen. „Das ist die schonendste Methode, um dem Tierwohl gerecht zu werden“, erklärt Hamann.
Wir nehmen Platz, feucht-warme Tücher werden gereicht: O-shibori. Noch fast dampfend schmeicheln sie den Händen, entspannen die Sinne und bereiten vor auf das, was kommt: ein Abend voller Köstlichkeiten, anregender Gespräche und einer Prise Club-Atmosphäre. Dazu gehören auch die passenden Getränke. Die große Auswahl auf der Weinkarte ist im Hause VILA VITA selbstverständlich, außergewöhnlich ist die Bandbreite an asiatischen Spirituosen und Cocktails. Es gibt Shochu, Yuzu-Liköre, Umeshu, japanischen Whisky, Trester, Rum und Gin. Und natürlich Sake: Das „Getränk der Götter“ aus Reis, Koji, Wasser und Hefe hat in Japan eine jahrhundertealte Tradition und einen festen Platz in der gegenwärtigen Trinkkultur. Unter elf verschiedenen Sorten auf der Karte können die Gäste wählen, so finden auch echte Kenner „ihren“ Sake.
Vor dem Essen schweift der Blick durch den Raum, bleibt an vielen Details hängen und findet immer wieder Neues, das liebevoll durchdacht wirkt. Wer sein Herz jetzt noch nicht verloren hat, wird mit Ankunft der Speisen schwach. Kleine Kunstwerke, die sich ergänzen, miteinander wetteifern und zum Teilen und Genießen animieren. Sushi-Neulinge müssen keine Scheu haben, nach Anfänger-Stäbchen zu fragen. In Japan wird Sushi übrigens oft mit den Fingern gegessen.
Beim Essen umfließt uns die Musik, sie trennt uns von den Gesprächen an den Nachbartischen und steht dabei doch nicht zwischen uns. Der Sound ist perfekt auf die Räume des ehemaligen Rosencafés abgestimmt, Bose hat das System eigens dafür konzipiert. Doch es ist nicht nur der Sound, der einfach stimmt. Auch die Musik selbst, Genre und Lautstärke passen sich dem Verlauf des Abends und der Stimmung an. Mit fortschreitender Stunde wird der Beat treibender, die Unterhaltungen werden gelöster, die Gäste bewegter. „Die Leute sollen nicht einfach essen und wieder gehen, sie sollen Lust darauf haben, zu bleiben und weiterzufeiern“, sagt Hamann.
Und das Konzept geht auf. Zum zweiten Mal am Abend tauchen wir ab, fühlen uns irgendwo zwischen Restaurant und Club, zwischen Universitätsstadt und Metropole, zwischen Region und Fernost. Denn das MIZU ist nicht in Japan zu Hause, nicht in Korea, Thailand oder Vietnam, es ist zu Hause in der Welt – und lädt uns ein, ein Teil davon zu sein.
Fotos: MIZU