Powerfrau & Blumenmädchen

kochanow.: Das ist vor allem Anna. Ihr Stil, ihre Leidenschaft, ihre Tatendrang und ihre Ideen. Und das sind Blumen. Der Laden am Steinweg 36, eine Flower-School, florale Konzepte für etwa 100 Events im Jahr. Aber da ist auch Annas Mann Lukas, Herr Kochanow, der gar nicht Kochanow heißt, die angestellte Floristin Isa, die Marketing-Expertin Irina und das durch den Laden schnüffelnde Labrador-Weibchen Bella. Und das sind vor allem auch immer neue Möglichkeiten.

kochanow5„Momentan plane ich eine Veranstaltungsreihe von erfolgreichen Gründerinnen aus der Region, die ihre Erfahrungen mit Neueinsteigerinnen teilen möchten“, verrät Anna, die selbst vor vier Jahren ihr  Unternehmen ins Leben gerufen hat. Als Quereinsteigerin schuf sie sich ihren Traumjob selbst, sie hat ihren Stil, den Sinn für Schönes, ihr Organisationstalent und den Wunsch nach Selbstständigkeit
umgesetzt und gemeinsam mit Lukas ein Unternehmen gegründet. Zunächst noch unter dem Namen Konfettikuss kümmerte sie sich als Weddingplannerin um das Gesamtpaket. „Mir wurde aber irgendwann klar, dass ich mich darauf spezialisieren möchte, was ich am besten kann. Und das ist die Arbeit mit Blumen.“

kochanow6Nach einer Testphase im „Lädchen wechsle dich“, in dem sie immer freitags ihren Popup-Store öffnete, kam dann im November 2017 der eigene Laden am Steinweg mit täglichen Öffnungszeiten dazu. „Der Anfang war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe, aber es war doch hart. Wir sind eben keine Kette und legen viel Wert auf Design und Qualität.“

Genau das ist es, was die Kunden zu kochanow. führt: Die Suche nach dem Besonderen. Und das finden sie dort auch: Jeder Strauß hat einen eigenen Charakter: „Blumen arrangieren ist für mich wie malen“, beschreibt sie ihre Arbeit. In jedem Stück steckt also auch ein bisschen Anna – oder Isa. „Am Anfang konnte ich genau erkennen, welcher Strauß von mir oder von Isa war. Doch sie hat sich unseren Stil so gut angeeignet, dass ich mittlerweile keinen Unterschied mehr entdecke. Wir arbeiten total symbiotisch – das ist perfekt.“

Und immer wieder im Gespräch – über Arbeit, Privates oder irgendetwas dazwischen – kommt eine sehr engagierte Seite zum Vorschein. Denn als Unternehmerin, Wagemutige und Mutter und Mutter musste Anna oft mit Vorurteilen und Klischees umgehen. „Ich finde es empörend, dass Frauen noch immer einen anderen Stand in der Gesellschaft als Männer haben.“ Und sie hat recht. Doch in ihrer Gegenwart, vergisst man das schnell.

Ab nach draußen: Anna und Isa verwandeln die Terrasse in eine grüne Oase

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Endlich: Frühling. Es zieht uns nach draußen. Und auf dem Weg dorthin sollten wir unsere Topfpflanzen nicht vergessen. Denn die fühlen sich jetzt auch auf der Terrasse wohl und verwandeln das Freiluft-Wohnzimmer in eine grüne Oase. Das Trend-Schlagwort lautet Greenery. Anna und Isa von kochanow. wissen, wie es geht.

Monsteras, Calatheas, Sukkulenten, Gräser und Sansevierias: Was für Gärtnerlaien klingt wie eine  Zauberformel, ist die Aufzählung der grünen Hipster in der Pflanzenwelt. „Der Trend zu den Grünpflanzen ist ungebrochen – drinnen wie draußen“, weiß Anna von kochanow. Wer denkt, das sei einseitig, irrt sich. „Es gibt wahnsinnig viele Farbvarianten, interessante Blattmuster und -formen, Abwechslung ist da kein Problem“, erklärt Floristin Isa. Trockene Gräser bilden  einen tollen Kontrast zu saftig frischem Grün, es gibt verschiedene Größen und Strukturen. „Wer seine Terrasse im Greenery-Style gestalten möchte, muss nur ein paar Regeln beachten, damit es am Ende nicht langweilig wirkt. Wichtig ist es, alle Ebenen zu bespielen“, erklärt die Floristin. „Das Auge sollte in allen Bereichen etwas finden. Ampeln mit Hängepflanzen und Pflanzenständer in verschiedenen Höhen eignen sich da gut. Im Hintergrund werden große Exemplare platziert. Gerne auch in verschiedenen Übertöpfen oder Körben. Dabei darf man ruhig kreativ werden“, rät die Spezialistin. Auch Makramee ist wieder voll im Kommen. Wer also noch solch ein geknüpftes Exemplar zum Aufhängen der Töpfe auf dem Dachboden findet, darf es getrost wieder vorzeigen.

kochanowFür den Außenbereich eigenen sich übrigens alle Pflanzen aus der erwähnten Zauberformel. „Es ist total praktisch, dass man jetzt seine Topfpflanzen von drinnen auch für den Außenbereich nutzen kann. Allerdings können sie je nach Witterung schon noch ein wenig Schutz gebrauchen“, rät Isa. Allgemein sind die Wurzelballen in großen Gefäßen besser gegen Frost gewappnet als in kleinen Töpfen, bei Bedarf hilft auch eine Hülle aus Flies oder Jute, die in kalten Nächten noch angelegt wird. kochanow3

Wenn das Herz im Grünen dann doch nach Blüten schreit, helfen saisonal variable Kombis: „In einem großen Kübel bleiben die Gräser oder Grünpflanzen Dauergäste, dazu kommen Frühblüher oder Sommerblumen im Wechsel“, empfiehlt die Expertin. „Auch ein paar Vasen mit blühenden Zweigen oder Kränze an der Wand sehen toll aus.“ Annas und Isas persönlicher Allrounder dafür ist der Eukalyptus. „Der sieht frisch und grün super aus,  wird beim Trocknen ganz silbrig und eigentlich immer schöner.“ Wer das Binden selbst probieren möchte, kann einen Kurs in kochanows Flower-School belegen. Oder es sich mit seinen grünen Daumen und ein paar Zweigen auf der neu gestalteten Terrasse gemütlich machen und einfach mal loslegen.

 

Text: Katharina Stenner, Fotos: Jennifer Stieler Photography, Lily and Lukas Photography

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