Sommer adé: Herzlich willkommen, Herbst und Winter

Der Sommer geht, der Herbst kommt und der Winter naht. Wer sich nicht auf die Kuschelzeit vor knisterndem Kaminfeuer freut, den plagt die kalte und dunkle Jahreszeit: Angst vor Erkältungen, Grippe oder, fast noch schlimmer: Angst vor der Krise. Vorsicht, denn hier geht es nicht nur um schlechte Laune bei schlechtem Wetter! Winterblues, auch Winterdepression genannt, ist ein echtes Krankheitsbild.

joggen

Die Symptome ähneln denen einer klassischen Depression. Niedergeschlagenheit, Interessensverlust und fehlende Antriebskraft schwächen das Immunsystem und das Nervenkleid. Doch anstatt den Kopf ins Laub zu stecken kann man mit einigen Tipps & Tricks den negativen Gedanken vorbeugen. Wir haben für Sie nachgeforscht – in einem Punkt waren sich unsere Experten alle einig: Uns fehlt jetzt Licht. Sie erklären, was man dagegen tun kann:

wagner geis

Monika Wagner-Geis, Psychotherapeutin aus Lahntal:

„Ich empfehle Betroffenen viel Bewegung an der frischen Luft, um ausreichendes Tageslicht einzufangen. Gerade im Herbst sind Waldspaziergänge wunderschön. Viele Menschen empfi nden den Winter aber auch als eine Zeit der eingeschränkten Erlebnismöglichkeiten, was ebenfalls Stimmungstiefs auslösen kann. In diesem Fall ist es sinnvoll, bewusst nach wohltuenden Aktivitäten und Ereignissen zu suchen, die auch den Winter zu einer bereichernden Zeit machen können. Das Wichtigste ist, sich nicht zu Hause zu verkrümeln!“

Riedel

Britta Riedel, Ernährungsberaterin (Elementar Ernährungsberatung) aus Marburg:

„Neben Bewegung an der frischen Luft – auch bei Schmuddelwetter – empfehle ich serotoninhaltige Nahrungsmittel zu essen, beziehungsweise Nahrungsmittel, die die Bildung von Serotonin anregen. Serotonin ist auch als „Glückshormon“ bekannt und sorgt für gute Stimmung.

Nuesse

Meine Favoriten für Herbst und Winter sind Haferflocken, Käse, Nüsse – vor allem Erdnüsse und Cashews –, Trockenfrüchte und grünes Gemüse, zum Beispiel leckeren Feldsalat. Wichtig ist auch die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in fetten Fischsorten wie Lachs, Makrele und Hering enthalten sind. Auch Bananen lassen unsere Laune steigen, und wer mit Chili, Peperoni und Pfeffer würzt, tut seiner Stimmung etwas Gutes. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, den Körper ausreichend mit Vitaminen zu versorgen. Als Faustregel lässt sich leicht merken: Zwei Portionen Obst und zwei bis drei Portionen Gemüse pro Tag sind ideal. Solange beides in Maßen genossen wird, sind natürlich auch ein Stück Schokolade und ein Glas Rotwein hilfreich.“

kosmetik

Elisa Schwarz, Kosmetikerin im Vita Fitness in Marburg:

„Es gibt viele verschiedene Lichttherapien, die das Tageslicht simulieren, antriebssteigernd wirken und stimmungsaufhellend sind. Ich empfehle das ‚Collarium‘: Es revitalisiert und erfrischt die Haut, spendet Feuchtigkeit und glättet nebenbei Linien und Falten, es hebt die Stimmung und entspannt. Gönnen Sie sich einen Besuch im Spa, eine Massage, eine Gesichtsbehandlung oder lassen Sie sich mit neuen Farben für’s Gesicht beraten und schminken. Sie können sich auch mit Freundinnen zu Hause tolle Masken und Peelings selber herstellen und testen.“

Werner Hoelling

Werner Hölling, Yoga-Lehrer von Yoga Balance in Marburg:

„Bei Depressionen wie dem Winterblues ist es wichtig, die Lebensgeister neu zu entfachen, die Einheit von Körper und Geist wiederherzustellen. Ich empfehle hier Atemübungen. Die ‚Drei-Stufen-Atmung‘: Im Liegen oder aufrechten Sitzen atme ich langsam vom unteren Bauch in den oberen Brustraum bis tief in die Lungenspitzen. Dann wieder ausatmen und das Ganze 7 bis 10 Mal in etwa 2 bis 3 Minuten bewusst wiederholen. Bei der ‚Berghaltung‘ stellt man sich einen Berg in der Landschaft vor. Man stellt sich mit den Füßen schulterbreit hin, achtet auf eine aufrechte Wirbelsäule, Schultern zurück und Brustbein anheben. Hier spielt die Wahrnehmung eine wichtige Rolle. Man ist geerdet, lässt die Energie fl ießen. In dieser Stellung einige Minuten bewusst atmen.
Beim ‚Krieger‘ stellt man sich mit extrem gespreizten Beinen auf. Ein Knie ist angewinkelt, die Arme weit auseinanderstrecken, 3 bis 5 tiefe Atemzüge und den schlechten Gedanken den Kampf ansagen! Bei allen Übungen die Augen geöffnet halten und nach vorne schauen!“

von Alex Dalwig und Christina Rausch

Fotos: Fotolia/Christina Rausch/Rainer Waldinger

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