Outdoorjacken im Vergleich

Ganz unversehens kommt sie jedes Jahr aufs Neue: Die Zeit der bunten Blätter, die uns beim Spaziergang unter den Füßen knistern – die Zeit des peitschenden Regens und Vorbotin des Winters. Für die Freiluft- Liebhaber haben wir gemeinsam mit der Expertin Denise Bartheld von Intersport Begro herausgefunden, worauf es bei der perfekten Outdoorjacke ankommt.

Manche verkriechen sich im Herbst mit einer Tasse Tee und einem Buch aufs Sofa. Andere wollen raus – die Nase in den Wind recken und sich bewegen. Dafür brauchen sie nur eine  geeignete Jacke... Aber worauf sollten wir denn beim Kauf achten?

outdoorjack1Klamm und kalt liegt die Innenseite der Regenjacke auf der Haut. Geregnet hat es nicht, doch trotzdem fühle ich mich nach dem Spaziergang, als hätte mich ein Unwetter erwischt. „Das Problem kennen viele, immer wieder haben Kunden deswegen das Gefühl, dass eine Jacke nicht wasserdicht sei“, sagt Bartheld, die Facheinkäuferin für den Bergsportbereich ist. „Die Wassersäule wird immer wieder als Qualitätskriterium für Jacken herangezogen, mindestens genauso wichtig ist allerdings die Wasserdampfdurchlässigkeit: die Fähigkeit des Stoffes,  Feuchtigkeit, die der Körper abgibt, nach außen weiterzugeben“, sagt Bartheld. Deshalb ist jede Schicht, von der ersten direkt auf der Haut bis zur „Hard shell“, wichtig. „Die  Funktionsjacke fängt im Prinzip schon beim Unterhemd oder T-Shirt an“, sagt Bartheld. Denn nur, wenn atmungs aktive Schichten die Feuchtigkeit von innen nach außen weitergeben können, entsteht nicht das Gefühl, unter der Deckschicht feucht und verkühlt zu sein.

Auch die Isolation ist in der kalten Jahreszeit wichtig. Im Trend liegen Jacken, die das ganze Jahr über verwendbar sind. „Ein herausnehmbares Innenfutter, das man auch als normale Fleecejacke verwenden und bei Bedarf austauschen kann, sorgt gemeinsam mit den unteren Schichten für Isolation. Die Jacke taugt so für kühle Sommermorgende genauso wie für lange Touren durch die winterliche Region“, betont Bartheld.

outdoorjacke2Die Hersteller achten zunehmend auf faire Arbeitsbedingungen, verwenden recycelte Materialien und setzen auf zertifizierte Produktion. Dieses Bewusstsein erreicht Schritt für Schritt auch die niedrigpreisigen Marken. „Einige Hersteller experimentieren mit Holzfasern, verzichten auf Daunenfedern oder imprägnieren widerstandsfähige Stoffe mit Bienenwachs“,   beschreibt die Bergsport-Expertin die Bemühungen im Detail.

Softshell-Jacken ergänzen die Auswahlmöglichkeiten. „Die halten auch mal einen kurzen Regenschauer aus – der Fokus liegt bei den Jacken aber eher auf der Winddichtigkeit“, betont Bartheld.

Wichtig ist, sich vor dem Kauf den Einsatzzweck genau zu verdeutlichen: „Bewege ich mich aktiv oder eher passiv? Lege ich Wert auf Reflektorelemente oder reicht für die Runde mit  dem Hund eine Softshell-Jacke mit angerauter Innenseite oder Fleece auf der Innenseite?“, sagt die Expertin.

Info

Wassersäule: Die Wassersäule ist ein Wert, der die Dichtigkeit eines Textilstoffes bestimmt – je höher der Wert ist, desto dichter ist die Jacke. Um sie zu bestimmen, werden 10 Quadratzentimeter des zu testenden Stoffes unter einen Messzylinder gespannt. Dieser wird pro Sekunde mit zehn Millimetern Wasser befüllt. Wenn sich der dritte Tropfen an der Unterseite des Stoffes bildet, wird das Befüllen gestoppt und die Wassermenge im Zylinder gemessen. Drei Tropfen und 20 Millimeter im Zylinder bedeuten dann eine Dichtheit von 200 Millimeter Wassersäule.

Tipp

Outdoorjacken haben im Trockner nichts verloren und sollten nicht mit Weichspüler gewaschen werden. So ist bei vielen Funktionsjacken eine Lebensdauer von mehr als fünf Jahren problemlos möglich.

Von Christian Lips
Fotos: mr//media, Vaude

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